Ev.-Luth. Kirchgemeinde Glauchau
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St. Anna Wernsdorf

Die Anfänge der Kirche reichen zurück in die Zeit um 1350. Damals wurde eine kleine gewölbte Kapelle errichtet und der Großmutter Jesu, der Heiligen Anna, gewidmet. Der vordere Teil des Altarraumes (Bereich der spitzen Fenster) ist bis heute von der damaligen kleinen Kapelle erhalten. Auch eine (wahrscheinliche) Handwerkerzunftfigur mit dem Schönburger Wappen stammt noch aus der Entstehungszeit der Kapelle. Sie war einst oben an einem der äußeren Strebepfeiler angebracht – dort befindet sich heute eine Kopie, das Original wurde im Zuge der Außensanierung der Kirche 2012 gegenüber im Inneren befestigt. Reste der Bemalungen aus der Entstehungszeit der Kapelle sind nur z.T. sichtbar, zumeist aber unter dem Putz verborgen.


Schon früh erhielt die Kapelle einen geschnitzten Flügelaltar (wohl ähnlich dem im Nachbarort Schlunzig). Eine Kanzel wurde auf der Südseite angebracht. Eine erste räumliche Erweiterung erfuhr die Kapelle wohl bereits Ende des 16./ Anfang des 17. Jahrhunderts. Genaue Kenntnisse davon gibt es heute nicht mehr. Der Glauchauer Orgelbaumeiser Donati errichtete um 1720 auf der Nordseite eine Orgel, die 65 Jahre später versetzt und umgebaut wurde. Wegen der weiter wachsenden Bevölkerungszahlen erwog man bereits Ende des 17. Jahrhunderts den Abriss der Kapelle und einen Kirchenneubau. Allerdings fehlten durch die äußeren Umstände (Kriegszeiten, Armut) die finanziellen Mittel.


Statt eines Neubaus wurde um 1780 die vorhandene bereits vergrößerte Kapelle in Richtung Westen noch einmal erweitert und eine Empore eingezogen. Bei diesen Bauarbeiten wurde durch Unachtsamkeit der Handwerker der gotische Flügelaltar fast völlig zerstört. Nur eine Figur (Maria mit dem Jesuskind) blieb erhalten, wurde später dem Freiberger Altertumsmuseum übergeben und ist heute dort zu besichtigen.

Ganz im Sinne des evangelischen Verständnisses der Zusammengehörigkeit von Predigt (Kanzel), Abendmahl (Altar) und Musik (Orgel) errichtete man einen barocken Kanzelaltar und stellte die Orgel auf einer darüber errichteten Empore. Den Kanzelaltar von 1784 schmückten zunächst die Figuren des Mose und des Aaron, 100 Jahre später wurden oberhalb drei Figuren (aus einer Leipziger Schnitzwerkstatt) ergänzt: Johannes (Evangelist), Paulus und in der Mitte der auferstandene Christus. Eine Zeitlang tauschte man die barocken Figuren des Mose und Aaron mit farbigen in Oberammergau erworbenen Figuren aus, wobei zeitweise auch die übrigen Teile des Kanzelaltars farbig bemalt wurden. Ein, wohl auch um 1800 erworbener, hölzener Taufengel zierte mehrere Jahrzehnte die Kirche. Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte im Westteil ein Treppenhausanbau.


Vom früheren Geläut der Kirche ist nur wenig bekannt. Es hat zwei alte Bronzeglocken gegeben, beide zersprangen beim Läuten 1744 bzw. 1860, wurden umgegossen und läuteten bis zur Anschaffung dreier gußeisernen Glocken im Jahr 1921 (Ulrich & Weule, Apolda). Die Uhrenschlagglocke, die außen an der Turmspitze angebracht ist und das Bild der Wernsdorfer Kirche maßgeblich prägt, stammt aus dem Jahre 1643. 1959 bis 63 wurde die Wernsdorfer Annenkirche im Inneren neu gestaltet: Neue Kirchenbänke wurden in der Mitte des Kirchenschiffes angeordnet. Jetzt auf der Westempore angeordnet errichtete die Firma Eule (Bautzen) eine neue Orgel. Der Kanzelaltar erhielt als Ergänzung ein Strahlenkreuz mit dem Christusmonogramm.


In den Jahren 2007 bis 2017 ist die Wernsdorfer Kirche innen und außen saniert und restauriert worden. Zunächst ging es um eine gründliche Dachsanierung (Beseitigung von Nässe- und Insektenschäden) und Neueindeckung mit Schiefer. Es folgten eine Neuverputzung und ein Neuanstrich des Äußeren. Der hellblaue Deckenanstrich mit dem Weiß und den Vergoldungen an Wänden und Emporen (so auch der Kanzelaltar) lassen die Kirche im Inneren in festlichem Glanz erstrahlen. Auch konnte die Orgel generalüberholt, ein in Südtirol geschnitztes Kruzifix am Altar angebracht und neue Paramente in Auftrag gegeben werden.


Ralph-E. Pohle (Pfr.i.R.)

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