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Ev.-Luth. Kirchgemeinde Glauchau
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Andacht zur Jahreslosung

Andacht zur Jahreslosung 2021

Liebe Gemeindeglieder und Freunde der Kirchgemeinde,

Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch eurer Vater barmherzig ist.

Lukas 6,36

Haben Sie diese Worte in diesem Jahr schon einmal gehört? Dieser Vers aus dem Lukasevangelium begleitet uns als Jahreslosung durch die kommenden Monate.

Barmherzigkeit –eine altes Wort, das außerhalb von Kirche und Gemeinde vermutlich nur selten gebraucht wird. Dabei bringt es etwas zum Ausdruck, was im Alltag unterzugehen droht und wir oft. Barmherzigkeit — dieses Wort hat seinen Ursprung im althochdeutschen „armherzi“ und meint, „ein Herz für die Armen“ zu haben bzw. etwas „zu hegen und zu pflegen“.

Auf alle Fälle geht es darum, sich von der Not der anderen im Herzen anrühren zu lassen und zu helfen, Not zu lindern.

Gerade für den Evangelisten Lukas ist das besonders wichtig. Er erzählt viele Geschichten, in denen es um Arme und Schwache, Kranke, Witwen, Waisen usw., geht, also um die kleinen Leute, denen Jesus Christus sich zuwendet und ihnen zu einem neuen Leben verhilft. Schon am Beginn wird es deutlich: bei Lukas sind es die Hirten, die als erste von der Geburt Jesu erfahren. Von Weisen und Sterndeutern oder gar Königen fehlt bei ihm jede Spur. Jesus Christus wendet sich gerade denen zu, die nicht im Rampenlicht stehen.

Wie nötig haben wir dies doch auch in unserer Zeit, in der es oft eher darum zu gehen scheint, der Erste, der Schnellste, der Größte der Bedeutendste zu sein. Da bleibt oft wenig Platz für ein Herz, das den Armen und Schwachen zugewandt ist und sich anrühren lässt von deren Not.

Doch es braucht in der Gesellschaft so eine Haltung, die eben gerade denen Stimme verleiht, die nicht mehr gehört werden, die nicht mehr rufen können, die nicht mehr gesehen werden.

Dabei stellt Jesus hier in diesem Satz eine steile Behauptung auf: „Euer Vater ist barmherzig.

“Schauen wir uns in diesem Jahr um, wo wir diese Barmherzigkeit Gottes entdecken und erfahren! Wenn in Trauer Trost erwächst, wenn in Streit Frieden einzieht, wenn in Niedergeschlagenheit ein Funken Hoffnung anfängt zu leuchten. Und geben wir solche Barmherzigkeit weiter, indem Jüngere zurückstecken, um Ältere zu schützen und indem Ältere verzichten, um Jüngeren eine Zukunft zu eröffnen.

Lassen auch wir uns in unseren Herzen anrühren von der Not des Anderen, von den Fragen, Zweifeln und Ängsten, die andere umtreiben und fallen wir nicht über diejenigen her, die Zuwendung, Aufmerksamkeit und Stärkung brauchen!

Im Namen des Kirchenvorstandes und aller Mitarbeitenden grüße ich Sie herzlich! Ihr

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