Ev.-Luth. Kirchgemeinde Glauchau
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Gedanken zur Jahreslosung 2014

Pfarrer Matthias Große

Pfarrer Matthias Große

Liebe Gemeindeglieder,

haben Sie in diesem Jahr schon einmal „Glück gehabt“? Vor kurzem erzählte mir jemand „Herr Pfarrer, Sie werden es nicht glauben, ich habe bei einem Preisausschreiben einen Fernseher gewonnen!“ Ich fragte nach, ob das wirklich so sei. „Ja. Wir haben die Bestätigung. In zwei Tagen wird er geliefert.“ Glück gehabt.

Auch in der Jahreslosung für dieses Jahr geht es um Glück. Da heißt es in Psalm 73,28: „Gott nahe zu sein ist mein Glück.“

Sicherlich haben schon manche gedacht: „Komisch, diesen Vers kenne ich doch gar nicht.“

Das könnte damit zu tun haben, dass diese Worte nicht nach der Luther zitiert werden, sondern nach der Einheitsübersetzung, einem evangelischen und katholischen Gemeinschaftswerk.

Luther übersetzt: „Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den Herrn.“

Da werden diese Worte vielleicht schon bekannter.

Wie dem auch sei, der Psalmbeter findet im Vertrauen auf Gottes Nähe Freude, Glück.

Das ist keineswegs selbstverständlich. Lese ich den ganzen Psalm, dann spüre ich, wie hier mit der Wirklichkeit gerungen wird. Warum geht es Menschen, die ohne Gott leben, keinerlei Rücksicht nehmen und immer nur den eigene Vorteil suchen oft besser als Menschen, die ehrlichen Herzens und in Verantwortung vor Gott und den Menschen ihren Lebensweg gehen? „Denn für sie (die Gottlosen) gibt es keine Qualen, gesund und feist ist ihr Leib.“ (V 4) „Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glücklich in der Welt und werden reich.“ (V 12)

Diese Erfahrung ist mir nicht fremd. Christ zu sein, auf Jesus Christus sein Vertrauen zu setzen, das hat nicht gleichzeitig zur Folge, dass es mir in jeglicher Hinsicht gut geht. Im Gegenteil. Auch Christen erleben Krankheit, Schmerz, Leid, Enttäuschung. Und manchmal kann mir mein Bekenntnis zu Jesus Christus mein Leben sogar schwerer machen, wenn ich angefragt und verlacht werde. In manchen Ländern bezahlen Christen ihren Glauben mit dem Leben.

Dem allen wird im Psalm 73 ein kräftiges „dennoch“ entgegen gesetzt. „Dennoch bleibe ich stets an dir...“ (23) Und dann am Ende eben diese Worte der Jahreslosung: Gott nahe zu sein ist mein Glück.

Dabei geht es nicht um das Glück eines Gewinnes bei einem Preisausschreiben oder um materielle Erfolge. Glück meint hier eine tiefe, innere Zufriedenheit, eine Zuversicht, die aufrichtet und stärkt, egal was geschieht, die Dankbarkeit und Freude schenkt. Solches Glück trägt durch tiefe Täler und über diese Welt hinaus. Gott nahe zu sein ist mein Glück.

Ja, wie ist das mit dieser Nähe Gottes? Wo erlebe ich diese Nähe, die mich glücklich macht.

Ich glaube, dafür gibt es kein Patentrezept, schließlich könnten wir dann jedem und jeder einfach Gottes Nähe erleben lassen. Doch so einfach ist es nicht.

Wenn ich dabei an meine Erfahrungen denke, dann empfinde ich Gottes Nähe in besonderer Weise immer dann, wenn ich selbst an meine Grenzen komme, wenn mir etwas widerfährt, auf das ich keinen Einfluss habe – Trost und Stärkung in schweren Stunden, aber genauso auch Freude und Dankbarkeit, die geteilt wird in frohen Stunden.

Gerade dann, wenn ich selbst zurücktrete und nach Gott in meinem Leben suche, wenn ich mich für Gottes Gegenwart öffne und mich durch nichts ablenken lasse, gerade dann erlebe ich: Gott kommt mir nahe. Er erfüllt mich mit seiner Liebe. Er schenkt mir seinen Frieden. Welch ein Glück!

Und übrigens: Der Vers der Jahreslosung geht noch weiter. In der Einheitsübersetzung heißt es: „Ich setze auf Gott den Herrn, mein Vertrauen. Ich will all deine Taten verkünden.“

Das Glück, das Gott mir schenkt, soll weitergegeben werden. Davon will erzählen – in diesem Jahr besonders.

Seien Sie herzlich gegrüßt, auch im Namen aller Mitarbeitenden, des Kirchenvorstandes und Superintendent Jenichen,

Ihr Pfarrer, Matthias Große

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